The Nervous return - HEADSHOTS

The Nervous Return haben sich der amerikanischen Punk-Ära der 70er-Jahre verschrieben und mischen auf ihrem Debüt Headshots Punk, Wave, Pop und etwas Reggae mit Glamrock. Dabei verlässt sich das Quartett aus Südkalifornien, welches tatsächlich nach New York klingt, ganz auf die Retro-Schiene und orientiert sich ausschließlich an alten Werten, einschließlich provokanter Texte. Das junge Feuer des Punk, entstanden in New York 30 Jahre zuvor und mitbegründet von Iggy Pop, damals bei den Stooges, oder den Glamrock-Knalltüten New York Dolls, in die heutige Zeit herüberretten zu wollen, muss jedoch letztlich scheitern. Die auf- und ausbruchgeschwängerte charmante Orientierungslosigkeit von einst ist längst einem klaren Kommerzfeld gewichen, in dem Alben wie Headshots lediglich sentimentalen Ansprüchen genügen. Was vor drei Dekaden überbordend, pervers und zügellos klang, scheint heute eher langweilig bis anstrengend. The Nervous Return fehlt schlichtweg die Wut, etwas anders zu machen. Gerade dies jedoch, nämlich der Wille, alles zu verändern, macht eben die Begründer jener Szene aus. Wenn bei Headshots auch keine Erfüllung herauskommt, so ist das Ganze doch kein Totalversager, machen die vier innerhalb ihrer selbst gesteckten Grenzen wenigstens alles richtig. Ausbaufähig.