Øyvind Holm wird in Norwegen als einer der produktivsten Songwriter bezeichnet. 1997 veröffentlichte er sein erstes Album mit seiner Band Dipsomaniacs. Stilistisch immer schon stark beeinflusst von den Beatles, Guided By Voices, Pavement und verschiedenen Gruppen, die in den 90er Jahren unter dem Dach von „Elephant 6“ auftraten, kommt nun 25 Jahre später „The Unreliable Narrator“.
Øyvind Holm, bekannt als Frontmann und Songwriter der norwegischen Cosmic-AmericanaBand SUGARFOOT, hat mit verschiedenen Bands weit über 20 Alben veröffentlicht, bevor er 2020 sein Soloalbum “After the Bees” veröffentlichte.
Nun Holm er nutzte die Pandemie und packte seine Gitarren, Keyboards und einen Computer ein und machte sich auf den Weg, um eine Woche ganz allein in eine Hütte in den norwegischen Bergen zu verbringen. Ohne Ablenkung und völlig allein konzentrierte er sich auf seine Musik. Zwischen Frühstück und spät abends, wenn er ins Bett ging, entstand “The Unreliable Narrator”. Übrigens eine Bezeichnung aus der Literatur. Jemand, dem man nicht ganz trauen kann, eine Figur, deren Glaubwürdigkeit aus dem einen oder anderen Grund in Frage gestellt ist. Für Øyvind Holm ist diese Bezeichnung eine treffende Beschreibung seines eigenen lyrischen Universums, das schon immer eine Mischung aus realen Ereignissen und Fiktion war. Für ihn scheint sogar ein fließender Übergang zwischen den beiden poetischen Welten zu bestehen. Die Aufnahmen wurden dann in den Trondheime Brygga Studios gemacht.
Und auch musikalisch bewegt er sich zwischen zwei Welten. Das Süße und Melodische wird oft mit der Kühle elektronischer Klänge gewürzt. Harmonien und Dissonanzen gehen Hand in Hand. Vertrautes wird mit neuen und unbekannten musikalischen Wegen gepaart. Und mittendrin steht der unzuverlässige Erzähler selbst: nach außen hin mutig und selbstbewusst, aber in Wirklichkeit versucht er sein Bestes, um mit einer Vielzahl von großen, widersprüchlichen Gefühlen zu jonglieren – Aufregung, Zufriedenheit, Zweifel, Angst und Verletzlichkeit.